An dieser Stelle möchten wir gerne einige Tipps aufführen, welche wir aus unseren persönlichen Erfahrungen abgeleitet haben. Diese sollen Euch helfen, wenn ihr selbst eine Reise entlang der Panamericana plant.
Treibstoffproblematik DIESEL:
Der Treibstoff, welcher in Südamerika erhältlich ist, unterscheidet sich in Qualität und Schwefelgehalt stark von den Treibstoffen in Europa. Unser Nissan läuft mit Diesel, weshalb wir hier nur diese Erfahrungen kundtun möchten.
Konsequenz:
- Grundsätzlich empfehlen wir in Südamerika bei einem mit unserem Nissan Navara vergleichbaren Fahrzeug alle 3000 km einen kleinen Service durchzuführen. Dabei sollten folgendes Getauscht werden, um einem Motorschaden vorzubeugen: Motorenöl, Ölfilter, Dieselfilter, Luftfilter
- Verwendung eines Diesel-Additives (gem. Herstellerangaben)
- Wenn immer möglich: EURODIESEL / LOW-SULPHURE Diesel tanken
- Ausbau des DPF schon zu Hause (wir haben ab Euro 5 kein Fahrzeug mehr getroffen, welches keine Probleme hatte – besonders anfällig waren Mercedes Sprinter!) – natürlich muss der DPF beim Wiedereintritt nach Europa wieder eingebaut werden! Denn nicht nur der schlechte Treibstoff setzt den Filter zu, sondern auch die schlechte Verbrennung des Diesels in der Höhe.
- Mitführen mehrere Dieselfilter/Ölfilter (teilweise sehr schwer erhältlich!)
- Externer Dieselfilter mit Wasserabscheider:
Generelles zum Auto:
- Thermostat: In Südamerika werden mit den Autos regelmässig Höhen befahren, wie sie in Europa nur die besten Bergsteiger erklingen. So kann man wochenlang auf über 4000 m.ü.M. reisen. Physikalisch sinkt mit steigender Höhe der Siedepunkt des Wassers. So liegt der Siedepunkt auf 3000m.ü.M. bei 89.99°C, auf 4000 m.ü.M. bei 86.46°C und auf 4800 m.ü.M. bei 83.90°C. Und genau hier kommt es zum Problem: Der originale Thermostat des Nissan Navara öffnet bei 82°C. Fährt man aber auf einer so grossen Höhe, ist die Differenz vom Siedepunkt zur Öffnungstemperatur sehr gering, weshalb eine ausreichende Kühlung des Motors nicht immer gegeben ist. Ist der Thermostat nun auch schon ein wenig älter, kann es gut sein, dass er nicht mehr wie gewünscht öffnet und bei grosser Höhe das Wasser in einem Teil des Motors siedet und nicht mehr ordentlich gekühlt wird. Aus diesem Grund haben viele Fahrzeuge in Südamerika von Werk aus einen Thermostat mit einer Öffnungstemperatur um 76.5 °C. Wir haben einen solchen nachrüsten lassen! (Kosten für den Thermostat: 20-40 CHF).
Thermostat 76.5 °C
- Ersatzkanister: Vor allem im Argentinischen Patagonien sowie in Bolivien ist man froh, mindestens 1 Ersatzkanister à 20 L dabei zu haben. In Argentinien sind die Tankstellen teils spärlich gesät oder sie haben wiederkehrend keinen Treibstoff. In Bolivien verhält es sich so, dass Treibstoff nur selten – und wenn dann für den doppelten Preis an Ausländer verkauft wird. Darüber hinaus ist das Netz an Tankstellen eher spärlich. Ganz anders sieht es in Peru aus: Hier reihen sich entlang einer Landstrasse auf 10 km rund 20 Tankstellen! Und auch die entlegensten Gebiete verfügen über genügen Tankstellen.
- Reifendruck-Prüfgerät: Wie in Europa findet sich in Südamerika an Tankstellen häufig eine Möglichkeit Reifen zu pumpen. Doch sind dies keine geeichten Pumpstationen, sondern meist einfache Druckluftbehälter mit Pistole/Adapter. Somit ist man froh, ein geeignetes Gerät zur Kontrolle dabei zu haben. Auch hilft einem ein Manometer, wenn man den Reifendruck ablassen muss, auf schlechten Strassen oder auf Sand!
- Wagenheber: Häufig haben moderne Fahrzeuge kein Ersatzreifen mehr und aus diesem Grund auch keine Wagenheber. Oder aber die serienmässigen Wagenheber erinnern mehr an Kinderspielzeug und haben sichtlich Mühe unsere überladenen Wohnmobile anzuheben. Aus diesen Grund empfehlen wir die Mitnahme eines geeigneten Wagenhebers inkl. Unterlagsplatte, um bei einer Reifenpanne auch handlungsfähig zu bleiben.