Fiesta, Fiesta Mexicana
März 23, 2017
USA – Teil 1
Mai 4, 2017
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Naturphänomene

der Stellplatz


Ausserhalb von Mexiko City:

Heute wurden wir das erste Mal mit Korruption konfrontiert. An einer Autobahn-Zahlstelle wurden wir von einem Polizisten angehalten. Dieser forderte unsere Papiere. Bis dahin dachten wir noch an eine Routinekontrolle, wie wir sie auf unserer Reise bisher unzählige Male erlebt hatten. Doch dann zog er ein Gesetzesbuch hervor und machte uns verständlich, dass die von uns befahrene Route (Autobahnring außerhalb Mexiko City) zwischen 07-11 Uhr für ausländische Fahrzeuge gesperrt sei. Ich glaubte es ihm zuerst nicht, doch in seinem Buch stand es genau so, wie er sagte. Ob dieses Buch resp. die Seite darin echt war, vermochte ich nicht zu beurteilen. Dann forderte er die aufgeführte Strafe von 8000 Mexikanischen Pesos (=400 CHF). Wir dürfen vor Ort bezahlen oder dann am Montag auf der Dienststelle für Verkehr (was der liebe Polizist natürlich lieber nicht wollte:-P). Nach rund 45′ Diskussion fand sich dann doch noch eine andere Lösung. Eine Bezahlung vor Ort. Nach weiteren unendlichen Diskussionen und viel Verhandlungsgeschick konnten wir die Strafe auf umgerechnet 15 Franken reduzieren und danach weiterfahren. Als ‚Quittung‘ für die nur wenige Kilometer entfernte weiteren Polizeistreife drückte er uns das abgebildete Post-It in die Hand. Gerne möchte ich an dieser Stelle erwähnen, dass der Polizist die gesamte Zeit über sehr höflich zu uns war. Schade, dass sich ein Mensch der Korruption bedienen muss, um sich etwas dazu zu verdienen. Von den Einheimischen erfuhren wir später, dass die Zahlstelle und das entsprechende Polizeirevier ein neuralgischer Punkt der Korruption seien und ich mich scheinbar sehr gut angestellt habe, da die Einheimischen in der Regel mindestens 25 Franken bezahlen müssen.

 

Post-it vom Polizisten

 



Guanajuato:

Am frühen Nachmittag erreichten wir die ehemalige Minenstadt Guanajuato. Die Zufahrt zum kleinen Campingplatz bzw. Parkplatz war extrem steil. Nach der Ankunft wurden wir dafür mit einer wunderschönen Aussicht belohnt. Da es aber erst 12 Uhr war, beschlossen wir, eine kleine Stadtbesichtigung zu machen und das berühmte Mumien Museum zu besuchen.

Der Besuch bei den Mumien war einerseits sehr beeindruckend, doch andererseits auch sehr beängstigend und für uns unfassbar. Teils trugen die Mumien noch ihre Schuhe, Röcke oder Mäntel und die Baby-Mumien trugen noch ihre kleinen Mützen oder Windeln. Mit geöffneten Mündern standen oder sassen die Mumien in den Vitrinen. Teilweise konnten auch Mumien betrachtet werden, die von Personen stammten, welche scheinbar unwissentlich lebendig begraben wurden.

Die Mumien stammen alle aus einer Zeit zwischen 1865 und 1958. Konnten oder wollten deren Familien die Friedhofsteuern nicht mehr bezahlen, wurden die Mumien aus ihren steinernen Gräbern geholt und in den Katakomben unter der Kirche gestapelt.
Der Mumifizierungsprozess in Guanajuato lässt sich dadurch erklären, dass die Steingräber Luftdicht abgeschlossen wurden und keine aeroben Bakterien die toten zersetzen konnten. Stattdessen trockneten diese einfach aus.


Melaque / Barra de Navidad:

In Melaque traffen wir nach langer Zeit wieder einmal auf den Pazifik. Die letzte Begegnung mit ihm hatten wir auf den Galapagosinseln in Ecuador. Auf einem kleinen Campingplatz mit Swimmingpool zwischen lauter Kanadiern gefiel es uns so gut, dass wir entschlossen einige Tage auszuspannen. Einer dieser Freitage nutzten wir, um von Barra de Navidad aus Hochseeangeln zu gehen. Während sieben Stunden schleppten wir mit einem kleinen Fischerboot auf dem Meer. Leider konnten wir keinen Fisch zum anbeissen bewegen. Doch wurden wir trotz des ausbleibenden Fangs mit einem super Tag belohnt. So sahen wir hunderte Delfine und dutzende Meeresschildkröten.


La Peñita de Jaltemba:

Auf einem riesigen Campingplatz zwischen unzähligen Amerikanern und Kanadiern, machten wir es uns gemütlich. 😀

Da die Saison der „Snow-birds“ langsam zu Ende geht, standen viele Camper schon leer und warten nun auf den nächsten Winter und ihre Besitzer. Es ist gewaltig, wie groß die Wohnwägen der Amerikaner und Kanadier sind. Sie erinnern schon mehr an kleine Häuser als an Wohnwägen.

Nachdem wir uns vor der Ankunft in La Peñita de Jaltemba noch mit Taucherbrillen ausgerüstet hatten, versuchten wir unser Glück beim Schnorcheln.

Wir hofften, dass wir vielleicht genau so schöne Fische entdecken würde, wie auf den Galapagosinseln, doch bald mussten wir feststellen, dass die Wellen zu stark zum Schnorcheln waren. So waren wir mehr damit bemüht, nicht zu ertrinken als damit Fische zu beobachten 😛

Anstelle des Schnorchelns versuchte Nicolas dann sein Glück beim Angeln. Und er hatte Glück. Innerhalb weniger Minuten zog er einen Fisch nach dem andern raus. Allerdings musste er sich dafür sehr anstrengen. In Badehose und Badeschuhe stellte er sich auf eine Lavazunge, welche weit ins Meer raus ragte. Für jeden Fisch wurde er mindestens dreimal nass 😀

Nicolas Fang 😉 Stachelmakrelen und Köder


San Blas:

San Blas ist eines der Mekkas für Surfer an der Pazifikküste Mexikos. Wir waren allerdings nicht zum surfen da, sondern aufgrund der ausgedehnten Mangrovenwälder. Am Dorfrand von San Blas befindet sich das Naturreservat Tovara. Hier kann man für umgerechnet 10 Franken eine 1.5 stündige Bootstour durch die Mangroven unternehmen. Während dieser Fahrt sieht man unter anderem Krokodile, Schildkröten und zahlreiche Vögel.


Mazatlan:

Mazatlan ist eine bedeutende Hafenstadt und gleichzeitig auch ein begehrtes Reiseziel für Hoteltouristen aus den USA. Nach unseren Erfahrungen kann man sagen, das Mazatlan das pazifische Pendant zu Veracruz darstellt.

Auch wir kamen wegen des Hafens nach Mazatlan. Von hier aus verkehren nämlich auch zwei Fähragenturen auf die Baja California (Niederkalifornien). Die Bajaferry sowie TMC. Wir entschlossen uns, die Überfahrt mit der LKW Fähre TMC anzutreten. Diese erlaubte uns, in unserem eigenen Wohnmobil zu übernachten und aufgrund unserer Länge von 5.90 m mussten wir auch nur den Preis für ein Auto bezahlen. Bei der moderneren Bajaferry hätten wir eine Kabine buchen müssen. Zudem hätten wir dort einen Touristenpreis für das Wohnmobil bezahlen müssen, was die Überfahrt am Ende dreimal so teuer gemacht hätte.
Ursprünglich hätte unsere Fähre um 17 Uhr ablegen sollen, um La Paz auf der Baja California am nächsten Tag um 08 Uhr zu erreichen. Allerdings legten wir erst gegen 18 Uhr ab. Dies war allerdings nicht weiter schlimm, da wir die Zeit mit Brett- und Kartenspielen überbrückten. Obwohl die See während der Nacht ruhig war, wurde nichts aus der geplanten Ankunftszeit. Stattdessen erreichten wir La Paz erst gegen 11:30 Uhr. Im Anschluss daran fuhren wir zu Walmart einkaufen, bevor wir in La Paz den Campingplatz Aquamarin ansteuerten. Via Whatsapp buchten wir für den nächsten Tag einen Schnorchelausflug mit Walhaien bei Anna Cabo (lapazviptours.com).

 


Am nächsten Morgen wurden wir direkt bei unserem Campingplatz mit dem Boot abgeholt und fuhren danach zügig los.
Auf der Fahrt zu den Walhaien erklärte und Anna vieles über die Biologie und das Verhalten der Walhaie. Zudem erklärte sie uns die grundlegenden Regeln im Umgang mit Walhaien.
Sowohl Anna als auch unser Kapitän Eddie bemühten sich ausserordentlich einen „eigenen“ Walhai für uns zu finden, mit dem wir schnorcheln konnten, um die Konkurrenz durch andere Boote zu vermeiden. Was wir sehr schön fanden ist die Tatsache, dass Anna im Gegensatz zu vielen anderen Guides sehr respektvoll mit den Tieren umgeht und das auch von ihren Gästen erwartet. Es war ein unbeschreibliches Gefühl neben eines der grössten Fische aller Fische zu schwimmen.
Ein unvergessliches Erlebnis!


Videos:

 

 

2 Comments

  1. Bea sagt:

    So interessant und voll schöööö 😀 Mega cool.
    Die Mumie zeig i dinere Schwö aber nöd, haha…
    Liebi Grüess

  2. Nadja sagt:

    Mega wieder die fotis😄✌️…
    So schön…